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Fotografie zeigt Architektur des Lebens

Die aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum Olten zeigt Werke von Daniela Keiser und Iwan Baan. Zu sehen bis 14. November 2021.

Fotografie – Kunst – Architektur: Innerhalb dieser Trias bewegt sich die aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum Olten. Im Erdgeschoss sind acht Werke des niederländischen Architekturfotografen Iwan Baan zu sehen. Eines als sogenannte «Lightbox». So nennt sich die als schmale Box konzipierte Fotografie, für welche ein Foto auf ein spezifisches Textil gedruckt wird, um dann über einen Led-Lichtkasten gespannt zu werden.

Licht als Orientierung

Fragmentarisch und einem barocken Stillleben ähnlich sind Elemente von Architektur zu sehen. Die an der Wand hängenden Fotografien hingegen, ohne Rahmen und ohne Glas präsentiert, zeigen Lehmbauten. Es sind Fotografien, die Architektur zeigen als eine für den Menschen erbaute, vom Menschen genutzte und belebte. Entscheidend dabei: Das Spiel von Licht und Schatten. Iwan Baan arbeitet viel für den Architekten Francis Kéré, der sich heute für nachhaltiges Bauen interessiert. Selber in einem kleinen Dorf in Burkina Faso aufgewachsen, beeinflussen die traditionellen Lehmbauten und der Umgang mit Licht im Raum auch seine eigene Architektur. «Tagsüber begegnet man einander im Schatten, sobald es eindunkelt, geben die Lichtquellen vor, wo Gemeinschaft stattfindet», so Kuratorin Katja Herlach. Das Licht als Orientierung. Für den Einzelnen, aber auch für das Leben in der Gemeinschaft. Es seien vor allem Kochstellen und Lagerräume, in denen Nahrungsmittel aufbewahrt sind, die durch Öffnungen in Decke und Wänden ausgeleuchtet werden, ergänzt Leiterin Dorothee Messmer. Diese Aspekte von Licht und Schatten, von hell und dunkel, werden in der Ausstellungsszenografie aufgenommen. 

Wie weit entfernt davon das heutige städtische Dasein

Im ersten Stock sind denn die ersten zwei Räume maximal verdunkelt, sogar ein dunkler Teppich verändert den musealen Hall. Die sinnliche Wahrnehmung. Die einzigen Lichtquellen sind hier die Lightboxes. Sie zeigen Situationen im inneren von Lehmhütten: Kochstellen, Maueröffnungen, die als Lichtschacht fungieren, aber auch ein Dorfplatz bei Nacht, Menschen am Fusse eines Baumes sitzend, ein mächtiger Baum als Silhouette am Abendhimmel. Ein Raum weiter: In der Helligkeit des Tages sind Fotografien zu sehen, auch hier nur mit Nägeln an die Wand gepinnt: Dörfer aus der Vogelperspektive, vom Helikopter aus aufgenommen. Im Hinblick auf die Menschheitsgeschichte architektonisch ursprünglich anmutend. Wie weit entfernt davon das heutige städtische Dasein.   

Zurück im Erdgeschoss kontrastieren die Arbeiten der Künstlerin und Meret-Oppenheim-Preisträgerin Daniela Keiser. Aber nicht nur. Ihre drei raumfüllenden, installativen Werke nehmen Fotografien als Ausgangspunkt.

Vollständiger Artikel in der Solothurner Zeitung und hier